Extreme Couponing

Was ist Extreme Couponing?

Extreme Couponing bedeutet, dass man Instore-Coupons, mit denen man beim Einkauf sparen kann, auf eine extreme Weise nutzt, um besonders viel Rabatt zu bekommen. Statt nur eine Packung Schokolade mit Coupon 50 Cent günstiger zu ergattern, kaufst du also mehrere Packungen. Und der Clou am Extreme Couponing: Du setzt deine Coupons dann ein, wenn das Produkt außerdem im Sonderangebot ist. So erreichen Extreme Couponer*innen maximale Preisnachlässe.

Wie funktioniert Extreme Couponing?

Wenn du nun Extreme Couponer*in werden möchtest, gibt es einiges zu beachten. Vor allem ist Extreme Couponing zeitaufwändig und bedarf genauer Planung. Ohne vorherige Recherche kann das Vorhaben leider nicht gelingen. Der Arbeitsablauf einer solchen Planung sieht ungefähr so aus:

Angebote recherchieren

Die Quintessenz des extremen Couponnutzens ist, wie wir schon erfahren haben, die Kombination von der Sonderangeboten mit Instore Coupons. Dazu müssen diese Sonderangebote zur Zeit deines Einkaufs auch existieren. Suche deshalb am besten in verschiedenen Quellen nach Sonderangeboten und dazu passenden Coupons:

Konditionen prüfen

Gibt es etwas Ärgerlicheres? Du stehst an der Kasse und dein Coupon wird nicht akzeptiert. Auch dem kannst du schon zuhause vorbeugen. Lies dir die Couponbedingungen (meist auf dem Coupon aufgedruckt) genau durch. Dort ist vermerkt, in welchen Märkten du den Coupon einlösen kannst, wie lange und für welches Produkt er gilt und ob er unbegrenzt in Menge und pro Person eingesetzt werden darf. Aber das ist nicht der einzige Stolperstein. Der Handel kann eigene Voraussetzungen in seine Geschäftsbedingungen integriert haben. Diese findest du meist auf der Website des Unternehmens. So nehmen manche Supermärkte nur einen Coupon pro bestimmtem Produkt an oder die Abgabe erfolgt nur in haushaltsüblichen Mengen.

Große Mengen kaufen

Sofern es die Couponkonditionen zulassen, solltest du von einem Artikel gleich mehrere Stücke ergattern und dir davon einen Vorrat anlegen. Achte aber hier auf deine Mitmenschen. Das ganze Regal leerzuräumen, könnte andere Kund*innen verärgern, da ihnen die Chance genommen wurde, das Angebot auch wahrzunehmen. Deinen Vorrat zu Hause solltest du außerdem gut organisieren, um immer einen Überblick zu haben, was noch haltbar ist, was du gerade nicht benötigst und was aufgestockt werden sollte.

Austausch mit der Community

Der Austausch mit anderen Couponer*innen ist für Leute, die Extreme Couponing betreiben, unerlässlich geworden. Es gibt zahlreiche Facebookgruppen, Foren und Gutscheinportale, in denen man sich gegenseitig Tipps gibt, die neusten Angebote diskutiert oder auch seine Erfolge zur Schau stellt. Du kannst diesen Austausch vor allem auch dazu nutzen, um von neuen Sonderangeboten zu erfahren, schließlich sind diese nicht immer einfach zu finden.

Tipp: Sven Lucka, Deutschlands wohl bekanntester Couponer, hat uns seine besten Tricks und Erfahrungen beim Couponing in einem Interview verraten.

Extreme Couponing in Deutschland und in  den USA: Wo liegen die Unterschiede?

Frage einen US-Amerikaner, wie lange es schon Coupons gibt. Die meisten werden sich wohl kaum daran erinnern können, denn Coupons gehören in den den USA zum Einkauf wie die Erdnussbutter aufs Sandwich. Es gab wohl schon im 19. Jahrhundert erste Coupons. Heute nutzt sie dort nahezu jeder Haushalt. Nach wie vor regiert der Papier-Coupon, der in reicher Anzahl in den amerikanischen Briefkästen landet. Aber auch Coupons, die man online herunterladen und ausdrucken kann, haben sich durchgesetzt. Ebenso erlebt das Mobile Couponing gerade seine Blütezeit in den USA.

Extreme Couponing in den USA funktioniert etwas anders, als bei uns in Deutschland. In den nächsten Abschnitten wollen wir dir zeigen, weshalb sich Couponing in den USA zu den Möglichkeiten hierzulande etwas unterscheidet.

 § Rechtliche Grundlagen

In Deutschland war der Einsatz von Coupons lange Zeit nicht möglich. Das Rabattgesetz hinderte die Hersteller und Händler daran. Es galt fast 70 Jahre von 1934 bis zum 25. Juli 2001 und sollte vor allem dem Schutz der Verbraucher*innen dienen. Es gab genau vor, wie viel Rabatt unter welchen Umständen gewährt werden durfte. Im Laufe der Zeit erfuhr das Rabattgesetz jedoch rege Kritik, besonders weil es als undemokratisch und als nicht mit dem Grundgesetz vereinbar galt.

Viele erinnern sich in diesem Zusammenhang vielleicht auch noch an den Saisonschlussverkauf. Auch dieser wurde mit der Reform des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb im Jahre 2004 abgeschafft und die Händler dürfen heute ganzjährig Reduzierungen vornehmen. Nun ist es aber nicht so, dass es keine gesetzlichen Einschränkungen für Coupons mehr gibt. Besonders das eben genannte Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb muss beachtet werden, es darf also z.B. keine irreführende, vergleichende oder Schleichwerbung vorgenommen werden.

Einschränkungen durch die Hersteller und Händler

Etwas, das Couponer sowohl in den USA als auch in Deutschland beachten müssen: Die Bestimmungen des Coupons selbst und die des Supermarktes. Auf dem Coupon findet man in den meisten Fällen ein Feld, das die Einlösebedingungen, z.B. das genaue Produkt, die Menge oder den Einlösezeitraum ausschreibt. Es kann allerdings sein, dass der Supermarkt noch andere Einschränkungen für Coupons in seinen Geschäftsbedingungen festgehalten hat, z.B. darf man nur einen Coupon einlösen oder die Filiale nimmt nicht an der Aktion teil.

Etwas, das man in Deutschland allerdings wahrscheinlich nie erleben wird: Supermärkte, die Couponwerte sogar verdoppeln oder bei denen man mit Coupons sogar ein Plus auf dem Kassenzettel für sich erwirtschaften kann. Die Extreme Couponer*innen aus einschlägigen Fernsehshows erreichen nur auf diese Art und Weise einen Rabatt von bis zu 100% oder sogar eine Gutschrift. Allerdings gibt es auch dabei Einschränkungen, die die Supermärkte vorgeben (z.B. wie viele Coupons verdoppelt werden dürfen oder wie viele Coupons pro Person eingelöst werden können), dies variiert jedoch je nach Bundestaat oder Supermarkt.

Aber es scheint so, als ob auch hier wieder einmal gilt: Glaube nicht alles, was du im Fernsehen siehst. Gegen die bekannte TV Show  Extreme Couponing" aus den USA wurden bereits nach der Erstausstrahlung Vorwürfe laut, die Coupons, die in der Show genutzt wurden, würden nicht existieren oder die Bedingungen des Supermarktes seien für die Show geändert worden.

Wirklich traurig sein, dass du in Deutschland lebst und nicht in den USA, musst du aber nicht. In den letzten Jahren hat die Masse an Coupons auch bei uns spürbar zugenommen. Eine kleine Anzahl Extrem Couponer*innen gibt es daher auch in Deutschland, die Gemeinschaft wächst jedoch stetig. Die meisten Menschen nutzen Coupons aber nur mehrmals im Jahr.

"Couponing Extrem" bei TLC anschauen und von den Profis lernen

Auch wenn sich "Extreme Couponing" Fake-Vorwürfen aussetzen musste, so ist die US-amerikanische Reality-TV-Serie dennoch sehr beliebt. Sie wurde in den Jahren 2010 bis 2012 in insgesamt 5 Staffeln mit 41 Episoden produziert. Seit 2014 läuft "Couponing Extrem", so der deutsche Titel, auch hierzulande auf dem Sender TLC. In jeder Folge wird gezeigt, wie Extreme Couponer*innen in den USA mit Coupons beim Einkauf viel Geld sparen. Teilweise wird den Zuschauer*innen gezeigt, dass durch extrem geschicktes Kombinieren von Coupons und Sonderangeboten einzelne Einkäufe nicht einen Cent kosten, sondern der Gutscheinwert sogar den Einkaufswert übersteigt.

Wann läuft "Couponing Extrem" im Fernsehen?

Da sich hierzulande viele Couponer*innen für die Tricks und die übervollen Vorratskammern der US-Extreme Couponer interessieren, sind die Sendetermine für "Couponing Extrem" auf TLC besonders gefragt. Auf fernsehserien.de findet ihr eine Übersicht mit allen bevorstehenden Episoden in den kommenden Wochen. Viel Spaß beim Schauen!

Welche Vorteile hat  Extreme Couponing, welche Nachteile muss ich hinnehmen?

Ersparnis

Der größte Vorteil ist mit Sicherheit die große Ersparnis, die man erzielen kann. Es kann schon vorkommen, dass man Produkte ganz kostenlos erhält. Auf jeden Fall reduziert sich die Rechnung auf dem Kassenbon im Vergleich zu einem normalen Einkauf ohne Nutzung von Sonderangeboten und Coupons aber erheblich.

 

Neue Produkte kennenlernen

Als Extreme Couponer*in darf man nicht unbedingt markentreu sein. Allerdings öffnet das auch Türen. Wenn es einen Coupon für das neue Waschmittel gibt, probiere es aus. Und du stellst vielleicht fest, dass es viel besser ist als dein übliches Waschmittel. Noch dazu hat es dich nur die Hälfte gekostet. Nicht schlecht, oder?

 

Platz- und Zeitaufwand

Da Extreme Couponer*innen meist in großen Mengen kaufen, um das Angebot so gut wie möglich zu nutzen, braucht man natürlich zu Hause auch den entsprechenden Platz, um die Produkte unterzubringen. Das nennt man „stockpile“ und dieser angelegte Vorrat kann den Wohnraum teilweise gewaltig einschränken. Außerdem erfordert das Suchen der Angebote und der Coupons viel Zeit, die du auch mit deiner Familie oder Hobbys verbringen kannst.

 

Kosten

Ja, auch Geld sparen kann Geld kosten. Wenn du z.B. mehrere Supermärkte anfährst, um das Schnäppchen zu bekommen, steigen deine Benzinkosten. Und denke an die Druckkosten, die entstehen können. Drucke am besten immer nur die Coupons aus, die du auch wirklich einlöst. Übersteigen deine Vorräte deine Kapazitäten, musst du möglicherweise auch Kosten für neue Schränke oder Regale beachten.

 

Gesunde Lebensweise

Wenn du versuchen willst, eine gesunde Lebensweise mit Extreme Couponing zu vereinbaren, könntest du auf einige Probleme stoßen. Es gibt viel seltener Coupons für gesunde Lebensmittel als für Convenience Produkte. Das sind Lebensmittel wie z.B. Fertiggerichte oder „schnelle“ Mahlzeiten.

 

Illegale Coupons

Austausch mit anderen Couponer*innen ist wichtig. Allerdings können dir in Facebook-Gruppen oder Foren Coupons begegnen, die du noch nirgends gesehen hast. Sei dann wachsam, denn besonders für beliebte Artikel sind auch Coupons im Umaluf, deren aufgedruckte Bedingungen manipuliert wurden und die damit illegal sind. Im schlimmsten Fall kann die Nutzung dieser Coupons Strafanzeigen oder Hausverbot im Supermarkt nach sich ziehen.

Quellen: